Heiligabend / Der Auftritt

Es ist soweit. Endlich. Wie lange habe ich schon auf diesen Tag gewartet? Wie oft schon im Bett gelegen und daran gedacht? Das Warten hat ein Ende.
Vorgestern, Samstag, war ja der Auftritt unserer Band in der Kirche. Nach monatelanger Probezeit war es soweit. Der Auftritt um halb sieben in der Kirche. Am Freitag hatten wir schon die ganzen technischen Sachen aufgestellt, angeschlossen und den Soundcheck gemacht, das war so viel Zeug, dass wir danach kaum Zeit zum Proben hatten. Dafür aber am Samstag. Da war ich länger in der Kirche als im Rest vom ganzen vergangenen Jahr! Um halb zwölf fingen wir dann an, alles nochmal durchzuspielen. Fertig! Jetzt wollten wir Pizza bestellen - Samstag nachmittags anscheinend ganz schön schwierig. Natürlich wollten wir als erstes zum Luigi, der seine Filiale ja gleich nebenan hat. Als Stefan, unser Tontechniker anfragte, ob wir Pizza bestellen könnten, wurde er eiskalt abserviert. Luigi macht seinen Pizzaofen erst abends um fünf an. Na toll! Er sagte, Nudeln könnten wir bestellen. Also suchte sich jeder Nudeln raus. Doch: Wieder Fehlanzeige! Da Nudeln bei der Bestellung dabei waren, die mit Käse überbacken werden passte es ihm wieder nicht. Das muss nämlich im selben Gerät gemacht werden. Wir hatten die Schnauze voll vom "weißen Ross" und verzogen uns erst mal ins Pfarrheim. Nachdem Stefan vergeblich beim "Dalla Casa" klingeln ließ, riefen wir in Amorbach an, bei "Rusticana". Es klingelt, und klingelt, und klingelt ... keiner geht ran. So ne Pizza am Samstag schien eine wirkliche Rarität zu sein. Dann probierten wir es beim "Sempre IO" uuund ... Bingo! Es geht jemand ran. Jeder sagte nun was er wollte und Stefan teilte es der Angestellten mit. Er selbst bestellte eine Pizza Calzone, woraufhin er gefragt wurde, was da alles reinkommt. Muss das nicht das Personal wissen? Egal. Ich rannte schnell nach Hause um Geld zu holen, kam wieder ins Pfarrheim, wir warteten und schließlich kamen die Carolin und die Kerstin mit duftenden Pizzakartons hereinspaziert. Doch dann die große Enttäuschung: Ich hatte eine kleine Pizza bestellt. Beim Luigi ist die nicht viel kleiner als eine normale. Aber die war so richtig klein, der Durchmesser war kaum größer als 15 cm! Die war gleich weg. Das wenn ich gewusst hätte. Plötzlich lief was falsch: Caro konnte nicht mehr richtig sprechen, geschweigedenn singen. Sie musste zum Doktor, wir mussten hoffen, dass bis zum Abend wieder alles gut war. Währenddessen blieben wir halt in dem Raum mit Gitter vor den Fenstern (wir waren nicht im Knast) und versuchten aus so einem Schrottradio einen gescheiten Ton rauszubringen - vergeblich - Gerausche soweit das Ohr reicht. Also ließen wir ihn lieber abgeschaltet. Dann zogen wir uns noch Kaffee rein und schließlich ging ich nach Hause um zu duschen und mich umzukleiden. Als ich wieder zurück war, gingen wir in die Kirche um ein weiteres Mal zu proben. Diesmal mit Svenja, die an diesem Tag das erste Mal mitprobte. Die hat es aber so drauf, das sie eine Probe wirklich nicht nötig hatte. Die Caro war übrigens auch wieder da, ihr ging es besser. Jetzt dauerte es nicht mehr lange. Wir waren fertig. Ein paar Mädels probten ihre Fürbitten. Darunter auch Lena und Luisa, die mir mitteilten, dass sie sich an Silvester am gleichen Ort wie ich befinden werden. Auch Kunzi war da, da er als Messdiener seinen Part im Gottesdienst hatte. Er munterte mich auf, als er sagte, dass wenn ich einen Fehler machen würde, er dreimal in der Kirche nachhallt, also jeder dreimal menen Fehler hört. Danke, Kunzi! Aus dir wird mal ein richtiger Motivator! Wir hockten uns wiederum ins Pfarrheim, da es in der Kirche arschkalt war. Doch dann mussten wir antreten. Ab in die Höhle des Löwen. Ich zitterte. War es Aufregung oder doch eher die Kälte? Beides. Schließlich fingen wir an. Ein Messdiener leutete die Glocken und ich klopfte die Stöcke für das erste Lied aufeinander. Kunzi demonstrierte mir noch einmal mit einer Geste die Zahl drei. Alles lief gut ab. Auch die weiteren Lieder - kein Problem! Die Aufregung war anscheinend umsonst. Auch gut. Während der Kirche, ich hockte im letzten Zipfel hinter´m Altar, kniet sich Kunzi nebendran vor den Schrank da, wo die Hostien drin sind (wie heißt der noch gleich?). Mit einer finalen Geste mit den Fingern symbolisierte er ein weiteres Mal die drei. Wie gerne wäre ich aufgestanden und hätte ihm eine gewischt - aber in der Kirche? Ich weiß ja auch nicht. Also grinsten wir uns einfach gegenseitig an. Schon bald war der Gottesdienst vorbei und wir bekamen Applaus en masse. Zum Aufräumen war für mich keine Zeit: Ich musste sofort nach Hause, mich für die Weihnachtsfeier des Musikvereins in Uniform werfen und schließlich dort nochmals antreten. Wie schon gesagt war dies eher das Auslaufen nach dem großen Fußballspiel zuvor. Jetzt hatte ich es geschafft. Nichts war mehr im Weg. Also machte ich gestern einen Faulen, lag vor der Glotze und zockte meinen Bruder an der PS2 ab. Am Abend guckte ich noch "Königreich der Himmel", ein Historienepos um einen Kreuzzug, schwer verständlich, aber gute Schlachten und Blutspritzer. Auch fiel mir auf, dass Orlando Bloom, die Hauptfigur, Schmied war, wie im Film "Fluch der Karibik". Interessant, was?
Aber jetzt ist der heutige Tag. Der 24. Dezember. Ach wie schön klingt das in den Ohren. Nach dem Besuch meiner Uroma und der langweiligen Christmette geht´s dann ab nach Hause und dann wird mal geguckt, was das Christkind für uns brave Jungs unter´m Christbaum dagelassen hat.
Ich wünsche allen meinen Lesern ein wirklich frohes Weihnachtsfest, viele Geschenke und viel Libe im Haus!
Merry Christmas!
Feliz Navidad!
Joyeux Noël!
Ojenyunyat Sungwiyadeson homungradon nagwutut! (Iroquois)
... (die komplette Liste hier)

Ich zähl auf euch!

LIES! ... oder schließ!

ein Einblick in das Leben eines pubertierenden Jungen ...

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